Schulleiter der Liebfrauenschule von 1982 bis 1993

 

Im Jahr 1982 begann an der Liebfrauenschule in Eschweiler ein neues Zeitalter: Erstmals sollte die Führung der Schule in die Hände eines weltlichen Leiters übergeben werden. Die Franziskanerinnen von Lüdinghausen als Schulträger trafen ihre Wahl mit großem Weitblick, zeichnete sich doch schon Ende der 70er Jahre ab, dass die Trägerschaft einer so großen Schule die finanziellen Möglichkeiten des Ordens mehr und mehr übersteigen würde. Mit Josef Rose wählten sie daher einen vielseitig erfahrenen Leiter, der durch seine langjährige Arbeit als Lehrer für Altgriechisch, Englisch und Latein am Aachener Pius-Gymnasium über zahlreiche Kontakte zum Bistum Aachen verfügte und als führendes Mitglied des Philologenverbandes (PhV) mit den Strukturen und Besonderheiten des Privatschulwesens bestens vertraut war. Dem damals 51-Jährigen fiel somit die schwierige Aufgabe zu, ein vierzügiges Gymnasium mit mehr als 1.000 Schülerinnen und Schülern und einem über 80-köpfigen Kollegium zu leiten und darüber hinaus den mittelfristig unausweichlichen Trägerwechsel vorzubereiten und möglichst reibungslos zu gestalten. 

Josef Rose war nicht nur ein äußerst kompetenter Vertreter seiner Fachbereiche, er war – besonders hinter den Kulissen – auch stets erster Anwalt der ihm anvertrauten Menschen:  Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern gegenüber stand er schützend vor seinen Lehrerinnen und Lehrer, was nicht bedeutete, dass er ggf. Fehler nicht sah und sie im persönlichen Gespräch mit den betroffenen Kolleginnen und Kollegen nicht auch deutlich benannte und auf Abhilfe drängte. Seinem Kollegium gegenüber vertrat er aber ebenso vehement berechtigte Interessen seiner Schülerinnen und Schüler und deren Eltern! Nach außen hin manches Mal förmlich und unnahbar wirkend, war er stets um die Wahrung der Rechte aller Mitglieder der Schulgemeinde bemüht und vermittelte so manches Mal mit großer Umsicht in Konfliktfällen. Dem Schulträger gegenüber setzte er die Gründung einer Mitarbeitervertretung (MAV) durch und begleitete mit großem Geschick den Übergang der Trägerschaft in die Hände des Bistums Aachen.

Auch nach seiner gesundheitlich bedingten Pensionierung im Jahr 1993 blieb er seiner Schule eng verbunden und verfolgte ihre Entwicklung mit wachem Interesse. Immer wieder sah man ihn bei Weihnachtsbazaren und Schulfesten, Ehemaligentreffen und Abiturfeiern. Am 28. November 2021 ist Josef Rose, nur wenige Monate nach seiner lieben Frau Sofie, im gesegneten Alter von 90 Jahre gestorben. 

Die Schulgemeinde der Bischöflichen Liebfrauenschule wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.