Ich lebe hier in Deutschland, kann mich frei bewegen und muss keine Angst haben misshandelt zu werden oder mein Leben zu verlieren. Ihr denkt jetzt, was habe ich denn so Schlimmes getan, dass ich sage, ich kann hier in Deutschland frei sein und woanders nicht?

Ich habe nichts getan! Richtig gehört, nichts! Ich bin Christ! Hört sich jetzt nicht so schlimm an, ich weiß, aber in vielen Ländern würde ich deswegen verfolgt, misshandelt oder getötet werden.

 

Auch in Libyen ist dies der Fall, das Land, mit welchem ich mich näher beschäftigt habe. Auf libysche Christen muslimischer Herkunft wird seitens ihrer Familien und der gesamten Gesellschaft gewaltsamer und intensiver Druck ausgeübt, ihrem neuen Glauben abzuschwören. Ausländer, aus anderen Teilen des afrikanischen Kontinents, werden ebenfalls von verschiedenen militanten muslimischen Gruppierungen und organisierten kriminellen Gruppen angegriffen. Diese entführen Christen und es gab auch Fälle, in denen Christen auf brutale Weise getötet wurden. Doch selbst, wenn ihnen ein solches Schicksal erspart bleibt, werden Christen schikaniert und von extremistischen Muslimen bedroht. Christen, die in der Öffentlichkeit ihren Glauben bekennen und versuchen, diesen mit andern zu teilen, laufen ebenfalls Gefahr, verhaftet zu werden und gewaltsamen Widerstand zu erfahren. Das Fehlen einer Zentralregierung, die Recht und Ordnung im Land durchsetzt, hat die Lage für Christen aussichtslos gemacht. Das Ausmaß der Gewalt gegen Christen ist als extrem hoch einzuordnen.

Ihr seht, nicht jeder hat das Glück wie wir, viele leiden darunter als Christ zu leben. Ihr denkt jetzt, ja mich soll es nicht stören, dass in anderen Ländern, Menschen wie ich verfolgt werden. Ich werde dahin nicht reisen, also ist es nicht mein Problem. Aber dich kann es genauso treffen! Stell dir vor, du lebst in einem Land, indem du Angst haben musst zu sterben, nur, weil du eine „falsche“ Bewegung machst, ein „falsches Wort“ sagst oder die „falsche“ Religion hast.

Jetzt denkst du, schön und gut, dass ich weiß, wie schlecht es den Menschen geht, aber ich kann doch nichts daran ändern. Doch, genau das kannst du! Es gibt viele Organisationen, die sich für Christen in Not einsetzen. Schon kleine Dinge helfen: Du kannst die Hilfsprojekte finanziell unterstützen, kannst bei Jugendaktionen, Gebetstagen und Schreibaktionen mitmachen, die den Verfolgten zeigen sollen, dass wir sie nicht allein lassen. Ihr könnt viel tun und wenn viele mithelfen, kann die Wirkung groß sein.

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