Im Rahmen des Englischunterrichts der 9c bei Frau Hoettgen haben wir das Thema Südafrika behandelt. Teil unseres Unterrichts war somit auch die Geschichte Südafrikas und das dort von den 1940er Jahren bis 1994 herrschende Apartheid-System. Um einen besseren Einblick in das heutige Leben in Südafrika zu bekommen, lud Frau Hoettgen zwei ihrer südafrikanischen Freundinnen zu einem Talk ein, an dem wir freiwillig teilnehmen konnten. Im Vorfeld überlegten wir uns Fragen, die wir an Mrs LeRoux und Mrs Bapela stellen wollten.

So hat es uns interessiert, ob die Wasserversorgung in Südafrika wirklich so schlecht ist, wie es oft dargestellt wird. Die Antworten unserer beiden Gäste überraschten uns teils sehr. Circa ein Drittel der südafrikanischen Bevölkerung ist arbeitslos, viele andere verdienen einen niedrigen Mindestlohn von ca.250€ monatlich. Zudem kommt, dass in vielen Familien oft ein Einkommen mit der ganzen Familie geteilt werden muss, sodass selbst höhere Einkommen es für Menschen schwierig machen, sich bestimmte Dinge zu leisten (dies wird auch oft Black Tax genannt). Dies sind Gründe, warum viele Südafrikaner*innen in abgelegeneren Gegenden leben, die keinen Wasseranschluss besitzen. Fließendes Wasser für Hygiene und Nahrung ist nicht verfügbar. Besser verdienende Menschen können sich leisten in Gegenden mit einer besseren Infrastruktur zu leben und haben somit auch einfacheren Zugang zu Wasser. Dennoch passiert es in Südafrika, dass Wasser generell knapp wird. Zum Glück erfuhren wir auch, dass Südafrika eines der Länder ist, in denen Wasser als Menschenrecht gilt und Menschen teilweise von der Regierung mit abgefülltem Trinkwasser in Flaschen versorgt werden.

Eine unserer weiteren Fragen war, wie sich die Situation nach der Apartheid verändert habe. Weder Mrs LeRoux noch Mrs Bapela haben die Zeiten der Apartheid aktiv miterlebt, dennoch versuchten sie unsere Frage so gut wie möglich zu beantworten. Während der Apartheid herrschte eine strenge Trennung zwischen weißen Menschen und Menschen mit anderen Hautfarben. Besonders schwarze Menschen wurden benachteiligt. Zum Beispiel durften sie nicht den gleichen Eingang im Supermarkt benutzen wie weiße Menschen. Dinge wie diese wurden zwar seit dem Ende der Apartheid abgeschafft, dennoch gibt es in Südafrika immer noch viel Diskriminierung und Rassismus. So fragten wir auch, was sich aus Sicht unserer Gäste noch ändern sollte, damit Benachteiligung, Diskriminierung und Rassismus ein Ende nehmen. Mrs Bapela erläuterte, dass aus ihrer Sicht politische Dinge geändert werden sollten, damit Benachteiligung von bestimmten Gruppen vermieden werden kann und Menschen mehr miteinander sprechen sollten, um einander zu verstehen. Ebenso sollte das Schulsystem junge Leute gut ausbilden, was oft wegen der hohen Schulgebühren nicht für alle möglich ist.

Weil die Covid 19-Pandemie nicht nur bei uns ein großes Thema ist, wollten wir wissen, wie die südafrikanische Regierung mit der Pandemie umgegangen ist. Da Mrs LeRoux mittlerweile in den Niederlanden lebt, konnte Mrs Bapela die Frage etwas besser beantworten und erzählte, dass manche Regeln zwar fragwürdig gewesen wären aber am Ende effektiv zur Eindämmung der Pandemie beigetragen hätten.

Dank digitaler Medien konnten wir unser Klassenzimmer ohne Schwierigkeiten bis nach Südafrika ausweiten und Eindrücke konnten so, über die Inhalte aus unserem Schulbuch hinaus, lebendig werden. Wir fanden den Austausch sehr spannend und danken unseren Gästen für ihre Zeit und das interessante Gespräch.

Noemi Peters (9c) und Frau Hoettgen

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